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Unter dem Motto “Alleine sind wir gut. Gemeinsam sind wir besser!” haben sich im Jahr 1979 baden-württembergische Landwirte zusammengeschlossen und einen Verein gegründet, um die Schweinemast im Ländle zu fördern und für die Zukunft voranzutreiben. Denn, man hatte damals mit einer schwierigen Situation in der Landwirtschaft zu kämpfen: Schwere Zeiten.
Jede Woche wurden Schweine entweder am Hof vom Viehhändler abgeholt oder man musste selbst die Tiere verladen und zum Schlachten bringen. Jede Woche! Immer wieder. Und die anderen Tiere am Hof wollten ja auch versorgt werden: Nein, gut war das nicht… Fürs Tier nicht, für den Mensch nicht, für niemanden. Aber: Die Vorteile einer möglichen Spezialisierung bzw das Rein- Raus-System wurden durch schwerwiegende Nachteile verdrängt: Der nicht zu kalkulierende Marktpreis – was, wenn man nur zweimal im Jahr ausstallt und jedes Mal die Preise im Keller wären?! – und die totale Abhängigkeit von Händler und Schlachthof: Irgendwann müssen die Schweine raus, irgendwann wird der Platz im Stall einfach zu eng: Und dann?!
Das waren die verständlichen Ängste der Landwirte. Diesem Problem nahm sich die VZ an. Als genossenschaftliches und damals seit über 60 Jahren etabliertes Unternehmen war sie vertrauenswürdig, was eine wichtige Basis für die weitere Entwicklung war.
So wurde im Jahr 1979 die Marktgemeinschaft tierischer Erzeugnisse e.V. von enthusiastischen Landwirten, die an die Zukunft und den Fortschritt glaubten, gegründet. Die Spezialisierung nahm zu, das Rein-Raus-System wurde eingeführt, ein Abnahmevertrag mit der VZ vereinbart. Durch Großgruppen und Kontakte zu verschiedensten Schlachtunternehmen konnte sie bessere Preise als am Markt üblich für ihre Landwirte realisieren.
Durch den Bedarf der Mäster an einheitlichen und großen Ferkelgruppen entstanden – ebenfalls unter Federführung der VZ – die Ferkelaufzucht und die Arbeitsteilige Ferkelproduktion, um die Nachfrage zu decken. Außerdem wurde die Poolung eingeführt, um die Gefahr von Preiseinbrüchen für den einzelnen Bauern zu vermindern. Ein System griff in das andere und ebnete den Weg für eine gemeinsame Zukunft.
Heute ist die Marktgemeinschaft weiterhin der „Innovationstopf“ für zukunftsdenkende Schweinemäster: Ideen werden hier umgesetzt, ein reger Austausch findet bei den verschiedenen Veranstaltungen zwischen den Mitgliedern statt. Die VZ unterstützt durch Beratung und verschiedene Finanzierungsmodelle nicht nur Erweiterungen, sondern auch pfiffige und neue Ideen für den „Stallhausgebrauch“. Nur so kommt man weiter, nur so ist man der Zeit immer einen Schritt voraus.